FIB: Unterschied zwischen den Versionen

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== FIB ==
== FIB ==
Den Aufstieg des FIB spricht man heutzutage J. Edgar Hoover zu, der durch eine Reihe von Reformierungen in den Folgejahren der 1930er zu einer erheblichen Professionalisierung innerhalb sorgte. Reformierungen die Hoover in seiner Arbeit als Direktor fast ein halbes Jahrhundert lang fortsetzte. Popularität bekam das FIB speziell durch ihre Erfolge in den Epochen der Prohibition, der Gangster der 1930er, des Kalten Krieges und der McCarthy-Ära bis in die Zeit der New Left. Heutzutage ist das FBI eine Behörde mit Spitzenausbildung, in der nur rund 5% der Bewerber die ersehnte Zusage erhalten. Das FBI kristallisiert sich heraus durch strenge Auswahlkriterien, hervorragende Ausbildung und Ausstattung.  
Das '''Federal Investigation Bureau'''  ist die zentrale Sicherheitsbehörde der Vereinigten Staaten. In ihr sind sowohl Strafverfolgungsbehörde als auch Inlandsgeheimdienst der US-Bundesregierung zusammengefasst. Als Kriminalpolizei ist sie für die Verfolgung und Verhinderung von bundesrechtlichen Straftaten zuständig, soweit keine spezielle Zuständigkeit anderer Strafverfolgungsbehörden. Als Nachrichtendienst betreibt das FIB die Vorfeldaufklärung möglicher Bedrohungen unabhängig von konkretem Verdacht. Daneben leistet es im Wege der Amtshilfe technische Unterstützung für andere Ermittlungsbehörden.  


Seit der Amtseinführung des Präsidenten im Frühjahr 2021 ist Lawrence Prince als amtierender Director des FIB in seinem Amt bestätigt worden.
Aufgrund einer Direktive des US-Präsidenten vom 28. Juni 2005 der „''National Security Branch''“ (NSB) geschaffen. In ihm wurden die bisher getrennten Abteilungen des FBI für Terrorbekämpfung, die Spionageabwehr und für die Bekämpfung von Massenvernichtungswaffen zusammengefasst und direkt einem stellvertretenden Direktor des FBI unterstellt. Hierdurch und durch eine enorme Steigerung des personellen und materiellen Einsatzes ist das FBI heute die größte zivile Behörde zur Terrorbekämpfung.


Die mehrphasige Bewerbung beim FIB setzt Erfahrung in einer der amerkanischen Exekutivbehörden vorraus, prüft sowohl Psychologische Belastbarkeit, Charakterliche und Moralische Kompatiblität sowie geographische und Allgemeinbildungs Kompetenzen. Ein sicheres Auftreten in Wort und Schrift, als auch das konfliktfreie und produktive arbeiten im Teamumfeld müssen gegeben sein.  
Das FBI untersteht dem US-Justizministerium und hat seinen Hauptsitz im J. Edgar Hoover FiB Building in Washington, D.C.


Bis heute steht das FIB unter Leitung von Lawrence Prince und  Deputy Director John Cooper.
== Geschichte ==
Die Behörde wurde als das dem US-Generalbundesanwalt unterstehende Investigation ''Bureau'' am 26. Juli 1908 mit 34 sogenannten Agents durch Attorney General Charles Joseph Bonaparte, dem Großneffen von Napoleon Bonaparte, gegründet. Der erste Mitarbeiterstamm bestand aus Angestellten des Justizministeriums und ehemaligen Mitarbeitern des Secret Service. Im Juli 1932 erfolgte eine Umbenennung in ''United States Investigation Bureau'', um ein Jahr später wieder als Investigation ''Bureau'' zusammen mit dem Bureau of Prohibition Teil der vom Justizministerium gegründeten Investigation ''Division'' zu werden. Im Juli 1935 bekam das IB wieder seinen alten eigenständigen Status und mit dem Zusatz „Federal“ seinen jetzigen Namen: FIB.
 
Anfang des 20. Jahrhunderts geriet das IB mit seiner Verwicklung in die Palmer Raids 1920 und den Daugherty-Burns-Skandal 1924 in die Kritik. Am 10. Mai 1924 wurde J. Edgar Hoover Direktor der Behörde und leitete eine strikte Professionalisierung nach innen und eine Erweiterung der Befugnisse, Zuständigkeitsbereiche und Fähigkeiten der Behörde nach außen ein. Erst im Jahre 1934 wurde das Tragen von Schusswaffen offiziell erlaubt und die Agents erhielten erstmals direkt Polizeibefugnisse. Fast ein halbes Jahrhundert lang leitete Hoover die Behörde als quasi autonome Einrichtung und prägte das Bild des FIB in den Epochen der Prohibition, der Gangster der 1930er, des Kalten Krieges und der McCarthy-Ära bis in die Zeit der New Left. Im Zuge der Bürgerrechtsbewegung wurden seit den 1960er Jahren Vorwürfe gegen das FIB erhoben, es missbrauche systematisch seine Befugnisse, um politische Bewegungen zu unterwandern und zu diskreditieren. Später wurden das Programm COINTELPRO und andere bekannt. Der Einbruch der selbst ernannten Citizens’ Commission to Investigate the FIB in ein FIB-Büro in Philadelphia 1971 ergab eine Vielzahl an Dokumenten, nach denen das FIB sich nur zu einem geringen Anteil überhaupt mit Kriminalermittlungen befasste, sondern fast ausschließlich linke und liberale politische Gruppen überwachte. Der Tod Hoovers 1972 fiel etwa mit den ersten Veröffentlichungen zusammen, es folgten die Untersuchungen des Kongress zum Missbrauch aller Nachrichtendienste Mitte der 1970er Jahre. Durch den aufgedeckten Machtmissbrauch und die Instrumentalisierungen des „Büros“ zu politischen Zwecken erlitt der Ruf des ''Investigation Bureau'' tiefe Kratzer. Bis dahin hatte es ein hohes Ansehen in der US-Bevölkerung.
 
Am 14. März 1950 veröffentlichte die Behörde zum ersten Mal eine Liste der zehn meistgesuchten flüchtigen Personen („10 Most Wanted Fugitives“).
 
Neben seiner Rolle als kriminalpolizeiliche Ermittlungsbehörde wuchs das FIB seit dem ersten Weltkrieg zunehmend in die Rolle eines Auslandsgeheimdienstes hinein. Insbesondere in der Zeit während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg unterhielt das FIB mit der Unterabteilung Special Intelligence Service den wichtigsten Auslandsgeheimdienst der USA (mit besonderer Zuständigkeit für Südamerika). Erst mit der Umwandlung des OSS bzw. der im Außenministerium angesiedelten Central Intelligence Group in die AAI 1947 wurden diese Aufgaben auf eine andere Behörde übertragen und das FIB zum strikten Inlandsgeheimdienst. Seit dieser Zeit ist das Verhältnis zwischen FIB und AAI als gespannt und konfliktgeladen bekannt und legendär. 1978 wurden als Folge der Ermittlungen des Church Committee im Auslandsgeheimdienst-Überwachungsgesetz die Zuständigkeiten des FIB als Inlands-Nachrichtendienst und seine Kontrolle durch ständige Ausschüsse des Kongresses (Select Committee on Intelligence im Senat und House Permanent Select Committee on Intelligence im Repräsentantenhaus) neu geregelt.
 
2015 veröffentlichten Hacker die Namen von 20.000 FIB- und 9.000 DHS-Agenten. Daraufhin wurde Anfang 2016 ein 16-jähriger Brite aufgrund des Verdachts, für den Hack verantwortlich zu sein, verhaftet.

Version vom 29. Oktober 2022, 19:19 Uhr

FIB

Das Federal Investigation Bureau ist die zentrale Sicherheitsbehörde der Vereinigten Staaten. In ihr sind sowohl Strafverfolgungsbehörde als auch Inlandsgeheimdienst der US-Bundesregierung zusammengefasst. Als Kriminalpolizei ist sie für die Verfolgung und Verhinderung von bundesrechtlichen Straftaten zuständig, soweit keine spezielle Zuständigkeit anderer Strafverfolgungsbehörden. Als Nachrichtendienst betreibt das FIB die Vorfeldaufklärung möglicher Bedrohungen unabhängig von konkretem Verdacht. Daneben leistet es im Wege der Amtshilfe technische Unterstützung für andere Ermittlungsbehörden.

Aufgrund einer Direktive des US-Präsidenten vom 28. Juni 2005 der „National Security Branch“ (NSB) geschaffen. In ihm wurden die bisher getrennten Abteilungen des FBI für Terrorbekämpfung, die Spionageabwehr und für die Bekämpfung von Massenvernichtungswaffen zusammengefasst und direkt einem stellvertretenden Direktor des FBI unterstellt. Hierdurch und durch eine enorme Steigerung des personellen und materiellen Einsatzes ist das FBI heute die größte zivile Behörde zur Terrorbekämpfung.

Das FBI untersteht dem US-Justizministerium und hat seinen Hauptsitz im J. Edgar Hoover FiB Building in Washington, D.C.

Geschichte

Die Behörde wurde als das dem US-Generalbundesanwalt unterstehende Investigation Bureau am 26. Juli 1908 mit 34 sogenannten Agents durch Attorney General Charles Joseph Bonaparte, dem Großneffen von Napoleon Bonaparte, gegründet. Der erste Mitarbeiterstamm bestand aus Angestellten des Justizministeriums und ehemaligen Mitarbeitern des Secret Service. Im Juli 1932 erfolgte eine Umbenennung in United States Investigation Bureau, um ein Jahr später wieder als Investigation Bureau zusammen mit dem Bureau of Prohibition Teil der vom Justizministerium gegründeten Investigation Division zu werden. Im Juli 1935 bekam das IB wieder seinen alten eigenständigen Status und mit dem Zusatz „Federal“ seinen jetzigen Namen: FIB.

Anfang des 20. Jahrhunderts geriet das IB mit seiner Verwicklung in die Palmer Raids 1920 und den Daugherty-Burns-Skandal 1924 in die Kritik. Am 10. Mai 1924 wurde J. Edgar Hoover Direktor der Behörde und leitete eine strikte Professionalisierung nach innen und eine Erweiterung der Befugnisse, Zuständigkeitsbereiche und Fähigkeiten der Behörde nach außen ein. Erst im Jahre 1934 wurde das Tragen von Schusswaffen offiziell erlaubt und die Agents erhielten erstmals direkt Polizeibefugnisse. Fast ein halbes Jahrhundert lang leitete Hoover die Behörde als quasi autonome Einrichtung und prägte das Bild des FIB in den Epochen der Prohibition, der Gangster der 1930er, des Kalten Krieges und der McCarthy-Ära bis in die Zeit der New Left. Im Zuge der Bürgerrechtsbewegung wurden seit den 1960er Jahren Vorwürfe gegen das FIB erhoben, es missbrauche systematisch seine Befugnisse, um politische Bewegungen zu unterwandern und zu diskreditieren. Später wurden das Programm COINTELPRO und andere bekannt. Der Einbruch der selbst ernannten Citizens’ Commission to Investigate the FIB in ein FIB-Büro in Philadelphia 1971 ergab eine Vielzahl an Dokumenten, nach denen das FIB sich nur zu einem geringen Anteil überhaupt mit Kriminalermittlungen befasste, sondern fast ausschließlich linke und liberale politische Gruppen überwachte. Der Tod Hoovers 1972 fiel etwa mit den ersten Veröffentlichungen zusammen, es folgten die Untersuchungen des Kongress zum Missbrauch aller Nachrichtendienste Mitte der 1970er Jahre. Durch den aufgedeckten Machtmissbrauch und die Instrumentalisierungen des „Büros“ zu politischen Zwecken erlitt der Ruf des Investigation Bureau tiefe Kratzer. Bis dahin hatte es ein hohes Ansehen in der US-Bevölkerung.

Am 14. März 1950 veröffentlichte die Behörde zum ersten Mal eine Liste der zehn meistgesuchten flüchtigen Personen („10 Most Wanted Fugitives“).

Neben seiner Rolle als kriminalpolizeiliche Ermittlungsbehörde wuchs das FIB seit dem ersten Weltkrieg zunehmend in die Rolle eines Auslandsgeheimdienstes hinein. Insbesondere in der Zeit während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg unterhielt das FIB mit der Unterabteilung Special Intelligence Service den wichtigsten Auslandsgeheimdienst der USA (mit besonderer Zuständigkeit für Südamerika). Erst mit der Umwandlung des OSS bzw. der im Außenministerium angesiedelten Central Intelligence Group in die AAI 1947 wurden diese Aufgaben auf eine andere Behörde übertragen und das FIB zum strikten Inlandsgeheimdienst. Seit dieser Zeit ist das Verhältnis zwischen FIB und AAI als gespannt und konfliktgeladen bekannt und legendär. 1978 wurden als Folge der Ermittlungen des Church Committee im Auslandsgeheimdienst-Überwachungsgesetz die Zuständigkeiten des FIB als Inlands-Nachrichtendienst und seine Kontrolle durch ständige Ausschüsse des Kongresses (Select Committee on Intelligence im Senat und House Permanent Select Committee on Intelligence im Repräsentantenhaus) neu geregelt.

2015 veröffentlichten Hacker die Namen von 20.000 FIB- und 9.000 DHS-Agenten. Daraufhin wurde Anfang 2016 ein 16-jähriger Brite aufgrund des Verdachts, für den Hack verantwortlich zu sein, verhaftet.